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Hansol Kang. Woanders als hier. Wewerka Pavillon. Noch bis zum 9. September.

Unsere Kindheitserinnerungen.Wer kennt das nicht? Emotionale Einschläge aus vergangenen Zeiten. Ein Geruch, den man mit einem Tag im Wald verbindet. Ein Geschmack, der an das selbstgebackene Brot der Tante erinnert. Ein Lachen, das klingt wie das zahnlose Gegacker des längst verstorbenen Onkels. Naja, das kennen vielleicht nicht alle. Aber Kindheitserinnerungen, die kennt jeder.

Die südkoreanische, werdende Künstlerin Hansol Kang hat sich den Emotionen, Gefühlen, Eindrücken angenommen, die einen durch Raum und Zeit tragen, zurücktragen in die Kindheit, in die Jugend.

Der Wewerka Pavillon: Wollknäuel auf dem Boden, auf Stellwänden grob gemalte Treppenstufen, Fenster, leere Räume. Hansol Kangs Kindheitserinnerungen.

„Woanders als hier“ für die Studentin ein Ort in Südkorea, wo sie aufwuchs. Woanders als hier, das ist ein Schulweg und weitere Wege, die sie ging, vorbei an Fenster, Treppen, Häuserecken, um heute hier anzukommen.

„Woanders als hier“ der Ausgangspunkt. Die Kindheit. Erste Erinnerungen.

Ihr Woanders. Ein fiktiver Ort. Ein Ort, der sich aus den Träumen, Gedanken, Ängsten zusammensetzt. Ihr persönlicher Erinnerungsort, ihre Kindheit.

Mein Hier: An einen wolkenlosen Sommertag sah ich ihr „woanders als hier“. Ihre Erinnerungen spiegelten sich auf dem Glas des Pavillons und vermischten sie mit meinem Spiegelbild, meinen Gedanken, meinen Erinnerungen und meinem Hier.

Ob das gewollt ist? Ich glaube nicht. Ich denke, dass hat sie bei der Planung einfach nicht bedacht. „Blöd gelaufen.“ Passiert.

Und so? So hätte die Erinnerungsmaschine „woanders“ wohl besser geklappt. „Woanders als hier“.

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