„The Party is over!“, schreien, laut Saaltext, Teile der Installation den Besucher:innen entgegen. Die Künstlerin Keta Gavasheli, so erfahre ich in der rumfliegenden Hintergrundlektüre, hat die Second Body Theorie von Daisy Hildyard weggeschmökert.
Second Body Theorie? Na, was ist das denn Schönes? Wir haben laut Hildyard einen ersten Körper, soweit so normal, und einen zweiten, der mit der Natur, der Welt an sich verbunden ist. Kacken wir der Natur auf den Kopf, landet das Große Geschäft auf unserem Eigenem. Und in den letzten Jahren wurden viele Große Geschäfte gemacht, so dass die Welt und somit auch unser Second Body ziemlich im Arsch ist.
Keta Gavasheli beschreibt in einem Text aus 2021, wie sie in ihrem Badezimmer in den Abfluss schaut, sich dabei von ihrem ersten Körper distanziert (Text unter der Galerie). Dieser Blick in den Abfluss, diesem rostigen, stinkendem Loch sucht die Kunst nachzustellen. Schön ist das nicht. Aber das haben wir wohl selber angerichtet, oder?
„Ich begann wieder, mitten in der Nacht aufzuwachen. Mit dem gleichen seltsamen Gefühl, dass ich mich von meinem physischen Körper distanzierte. In dieser Nacht wachte ich um 3 Uhr morgens auf. Ich ging ins Badezimmer, das Licht war noch aus, ich ließ kaltes Wasser laufen und stützte mich auf meine Ellbogen, um in den dunklen Abfluss zu starren. Es hatte etwas Unendliches und seltsam Anziehendes an sich, und ich stand da, fasziniert wie Mary MacLane. Mein Geist floss mit dem Wasser, das mit Schallgeschwindigkeit durch die Rohre und Kanäle strömte. Das gesamte System war – wie ein Kapillarnetz – Teil eines größeren Körpers, den ich durch ein Loch in meinem Waschbecken beobachtete.” – Keta Gavasheli (The Bones of February, in: WORMHOLE Newspaper, Nr. 3, Juni 2021)











