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Es werde Licht, Freunde!

30.8-18.10 Hannah Kons. All the light we can not see. Wewerka Pavillon

Mal ehrlich, so richtig spitze ist der Wewerka Pavillon nicht zum Kunst zeigen oder gucken, oder? Tagsüber spiegeln sich Aasee, Wiese, Menschen im Pavillon, und nachts ist es dort dunkel wie im sprichwörtlichen Bärenarsch.

Meistens stolperst du dann auch noch über das Nichts, also den Bärenarsch und bist bedient. Aber was heißt hier bedient? Immer noch besser als einer der typischen Schietwetter-Tage. „Schietwetter ist, was man daraus macht“, sagst du und stehst im Matsch vor dem Schaufenster der lokalen Kunstwelt. Super Idee, sage ich. Hatte ich leider auch schon oft.

Aber die ganzen Kaufleute haben es nur gemeint, als sie Münster feierlich zum Jubiläum eines örtlichen Schuhhauses den Pavillon übergaben. Und auf der Documenta stand der Glaskasten auch schon mal, erklären sie.. „Also bitte nicht so undankbar“, sagen sie, und sie haben ja Recht.

Aber: Der Klatsch gehört hier auch gar nicht hin, und außerdem: „Einem geschenkten Gaul…und so.

Das Licht ist aber trotzdem kacke.

Das mit dem Licht hat auch Hannah Kons bemerkt. Eine Woche, in der Aufbauphase, hat sie sich mit dem Licht, wie es in den Pavillon fällt, auseinandergesetzt.

All the light we can not see. Sie hat die Formen, Farben, Punkte, Flecken und Strahlen in einer raumfüllenden Bodenmalerei zu erfassen versucht. Das ruhige Licht am Morgen, das tanzende Licht in der Mittagszeit, wenn sich Aasee und Himmel, Wiese und wir im Pavillon finden, und am Abend, die länger werdenden Schatten, die sich mehr und mehr in den Vordergrund drängeln. So oder so ähnlich stelle ich mir vor, stellt sie sich das vor.

Als Material zur Lichtsichtbarmachung dient ihr selbsthergestellte Farbe aus Tonmehl und keramischen Farbkörpern. Am Ende der Ausstellung plant sie die Reste der Farben, das sichtbar gemachte Licht, einsammeln und zu einem Objekt zu brennen.

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