15.10-12.11. Marie Heleen Samrotzki.How Do You Want to Feel Today? Stadthausgalerie.
Donnerstag, 19. Oktober 15 Uhr. Stadthausgalerie Münster. Ein grünes Licht blendet mich.
Die Kunsthalle zeigt an ihrem neuen innerstädtischen Außenposten die Ausstellung How Do You Want to Feel von Marie Heleen Samrotzki.

Ein großes weißes Plakat im Eingangsbereich erklärt: „In How Do You Want to Feel Today? vermischen sich Körper, Text und Sound zu einer raumgreifenden Komposition aus Trance, Hörsturz, Meeresrauschen.“ Mehrere große Monitore zeigen Personen, die Übungen machen. Zuerst vermutet ich, dass das was für Seele, Geist, Gesundheit ist.
Ein grünes Licht blendet mich.
Auf einem großen, weißen Plakat lese ich später, sie machen in abstrahierter Form-, Alltag-, Arbeits-, Konsum-, und Healing-Bewegungen. Auch gut.
Aus einem Boxenturm, den man eher auf einem Festival erwartet, kommt Experimentelles, Geräusche, Stimmen. Der Turm beschallt die Stadthausgalerie, aber vor allem eine Tanzfläche mit Münster-Logo, die durch vier Traversen, wie du sie aus dem Club- und Konzertalltag kennst, eingezäunt wird. Das große weiße Plakat sagt: Der Sound regt „eher zum Herausrennen als zum Verweilen an.“
Das ist richtig, denke ich und gucke mitleidig auf einem Mitarbeiter der Ausstellung. Er sitzt in einer Ecke auf einem Stuhl und guckt auf die gegenüberliegende Wand. Es ist ein sehr trauriges Bild. Ich überlege, ob ich etwas zu ihm sagen soll, entscheide mich dann aber doch dagegen.
An der Tür liegt ein Karton mit einem Zine, Es sind die Texte, die durch den Boxenturm, schallern. Das große weiße Plakat sagt: Es sind Textfragmente, Aussagen einer Sicherheitsfirma, Textstellen aus Douglas Coplands Roman Generation X, Zeilen der Künstlerin.
Ein grünes Licht blendet mich.
Ohne mein großes weißes Plakat hätte ich mit der Ausstellung wenig anfangen können. Ohne Kontext wird es schwer. So auch…
Ein grünes Licht blendet mich.
Aber nicht doof schwer. Tatsächlich habe ich was ganz anderes erwartet. Mehr subjektive Betroffenheit. Die sehe ich dann aber gar nicht. Ein grünes Licht blendet mich. Es gehört einer Sicherheitsfirma, die uns 24/7 im Auge hat. Sie sehen dich. Ja, Ich finds geil. Oder geilo. Aber … ich bin auch geblendet.



















