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Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fertig ist das Mirógesicht.

30.9-21.1 Tàpies/Miró – Welt auf Papier. Kunstmuseum Pablo Picasso.

Freitag, 27. Oktober. 16 Uhr. Ich bin im Picasso Museum. Man zeigt u.a. Miró. Woran denken Sie, wenn Sie „Miró“ hören? Also neben Künstler und Kunst? Vielleicht an Italienische Eisdielen? Oder Zahnarztpraxen-Wartezimmer? Oder an die dunklen Flure der örtlichen Verwaltung? Miró Kunstdrucke neben Nummernautomaten neben Yucca-Palmen neben eingefallenen Menschen, die warten, hoffen, beten, trauern?

Armer Miró. Heute hat sich schon viel in den Wartezimmer getan (keine Miró-Kunstdrucke). Aber wenn sich erst einmal eine Vorstellung gebildet hat, wird es schwer den Kahn umzudrehen, das Schiff umzubenennen. Wenn das Sein erst einmal das Bewusstsein so richtig bestimmt hat, kann das Bewusstsein schön still bleiben.

Also: Miró-Kunstdrucke haben mir vielleicht für immer Miró Papier-Arbeiten verleidet? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Dabei ahne ich, dass ich mich mit meinem Miró irre. Miró ist mehr als Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fertig ist das Mondgesicht. Ein bisschen brauche ich aber noch für meinen Miró. Aber dann, dann kauf mir ne Tasse. Wenigstens.

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