3.5-26.5 Christoph Otto Hetzel. Skulptur Zeichnung Graphik. Ausstellungshalle Am Hawerkamp
Also: Mit dem Kunstprojekt „Mit Droste im Glashaus“ verbindest du Hetzel, und mit Ästen, Stielen, Griffen, aus denen schreiende, lachende, glotzende Drostes heraus wurzeln. „Schaurig ist es durchs Moor zu gehen, und da.. Igitt ist das eine Wurzeldroste? Eine Glotze-Annette? Schaurig, schaurig.

Hetzel nutzt Naturmaterialien, verarbeitet Fundstücke für seine oft figürlichen Objekte. Alte Wurzeln, Treibholz, Muscheln, einen verrosteten Spaten, Motorteile vom alten VW-Bus. Das klingt alles nach Hippie-Basteln und Achtsamkeits-123 ist aber alles andere als Kleinkunst-Patschi.
Da siehst du die Gefahr, wenn jemand zu Ast und Wurzel greift. Das ist wie ne tiefsinnige, literarische Abenteuer-Geschichte auf dem Pferdehof schreiben, von Weiten erwarten alle Bibi & Tina.

















Doch: Christoph Otto Hetzel macht wohl in Naturmaterialien, aber da ist nix mit Bibi & Tina (dafür garantierst du mit deinem rosa Pony).
Wobei: Die Artefakte erzählen Geschichten. Lange bleibst du bei einzelnen Objekten stehen, hörst zu. Du siehst die Zeichnungen, die Drucke, teilweise Fortsetzung und/ oder Vor-Überlegung für die Objekte (teilweise auch nicht). Sie erzählen.





Achtung sakral! Vielleicht ist es der Umgang mit Naturmaterialien? Bei manchem Objekt ist da schon so ein innerer Druck, einfach mal eine Fürbitte rauszuhauen, einen wegzubeten oder das Heilige Spaghettimonster anzuschmusen. Warum nicht?
Bei Wertpapierempfehlungen müssen die Redakteure aus moralischen Gründen sagen, ob sie selber das Papier halten. Hier auch: Es hält einen Hetzel.
