Glauben Sie an Schicksal? An Bestimmung? Lenkt uns der Große Zampano oder wirft uns der Zufall durchs Leben? Hört also, nachdem uns das geehrte Muttertier geworfen hat, das Rumwerfen auf oder geht es erst richtig los? Rumble in the Jungle?

Die Frage nach dem Schicksal scheint global. Ein koreanisches Sprichwort sagt: „Das muss Inyeon sein.“ Du sagst es in Korea, wenn du z.B. auf dem Seouler Wochenmarkt zufällig eine alte Schulfreundin trifft. „Ach, Du? Inyeon, Schwester!“ So habe ich es jedenfalls verstanden. Hier sagt man vielleicht: „Das kann kein Zufall sein, Bruder.“
Die Koreanerin Mooni Perry sucht also nach dem Schicksal oder dem Zufall und das Ganze mit den Mitteln der Kunst, des Films und des Roadmovies. Mooni Perry macht Recherche, sie ist unterwegs, wie seit Odysseus – der alte Grieche und Hallodri – immer alle unterwegs sind.
Die große Frage der unterwegs Seienden: „Was soll der Scheiß? Und warum mache ich das?“
Mooni Perrys Ergebnis eine 5-Kanal-Videoinstallation im Westf. Kunstverein. Der Film geht über eine Stunde und man muss das wollen (und aushalten, so ganz alleine mit sich und dem Film).
Ich wollte. Ich habe mir einen geknattert (ne Quatsch), habe es mir in einen der Sitzsäcke bequem gemacht und, ja… Mein Inyeon.
„Mooni Perry (geb.1990 Seoul, KR) findet ihren künstlerischen Ausdruck in filmbasierten [..] Installationen. In ihren vielschichtigen Videoarbeiten nimmt sie Bezug auf koreanischer Poesie und Theorie, nutzt Interviewsequenzen und dokumentarisches Material sowie mehrdeutige Figurendarstellungen in Form von 3D-Animationen.“ (Kunstverein)
Die taiwanesische Künstlerin @Saitemiss (Jhong Yi-Ting) hat für Missing eine Wand im Foyer mit Menschen aus der AFSAR Community (@afsar_asianfeministstudio) illustriert.