Das cuba im Bahnhofsviertel hat, nach eigener Aussage, eine lange Tradition mit ihren Ausstellungsreihen. Diese Tradition war aber, wie so vieles in den letzten zwei Jahren, kaum sichtbar. Eine größere Ausstellung sollte laut cuba-Mitarbeiter durch die Pandemie retten, doch schafften es der Lock Down, die Beschränkungen und irgendwann auch die Lustlosigkeit der Macher:innen diese „größere Sache“, also die Ausstellung (tinyart – Galerie) komplett unsichtbar für den Kunstgucker zu machen. Traurig, traurig.
Nun, Kotzen war gestern, heute schmausen wir wieder.
Auch im cuba gibt es wieder Ausstellungen. Erst Breitensteins Popbank, dann im Mai eine kleine Dada Ausstellung, die an die Lautgedichte Hugos Balls erinnerte und jetzt installative Arbeiten von zwei ukrainischen Künstlerinnen, Alïna Koschuba und Alla Zhyvotova.
Zu sehen sind neben verschiedenen wunderbaren (keineswegs deplatzierte) Sonnenblumen, diverse Scherenschnitte, eine Audioinstallation und Objekte mit Federn (I love „Federn“). Bei der Eröffnung sangen noch drei ukrainische Künstler:innen alte traditionelle Lieder.
Ob ich das jetzt alles interessant oder langweilig finde, ist eine Frage, die ich noch nicht beantwortet konnte. Sonnenblumen finde ich auf jeden Fall super, Scherenschnitte sowieso, ukrainische Volkslieder sind nicht so meins.
Aber: Ganz großartig finde ich, dass eine russische Kuratorin (Lena Skaya) und zwei ukrainische Künstlerinnen (Alïna Koschuba und Alla Zhyvotova) hier zusammen gekommen sind. Vor ein paar Monaten wäre das noch das Normalste der Welt gewesen. Vor ein paar Monaten? Ach, da war Lock Down .Da auch nicht.
Aber noch früher. Viel früher. Und da sehen wir es wieder:
„Früher war eben machmal alles besser.“
Alïna Koschuba und Alla Zhyvotova
Ein Ort, für kurzes Verweilen bestimmt
10.6-15.7.2022
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr