2022 wurde Kaiser Rotbart neunhundert Jahre alt und das Landesmuseum hat sich nicht lumpen lassen und aus ganz Europa Kulturschätze nach Münster getragen, die einen Blick in die Zeit und Herrschaft des Stauferkaisers erlauben.
Hier ein paar Urkunden mit Siegel, dort ein Kerzenständer mit Ungeheuer oder ein paar plattgedrückte Münzen mit Herrscherinsignien. Ein paar Papstlatschen hinter Panzerglas sehen „super-alt“ aus. Dann unter einer Glasglocke (Vorsicht Alarmgesichert!) eine echte Sensation, eine Reliquie: Knochen von Einem der Heiligen Drei Könige, der echten Heiligen Drei Könige (Augen- -Zwinker zwinker).
Aber es ist nicht alles schön: Die Angst vor den Klimaaktivist:innen geht um. Ein Plakat am Eingang informiert über Einschränkungen, an denen die Aktivist:innen Schuld tragen. Tomatensuppe auf Papstlatschen möchte hier keiner riskieren. Sorry, sorry.

Zurück zu Rotbart. Um Barbarossa hat sich später eine Sage gesponnen. Der Sage nach ist Kaiser Barbarossa, nicht gestorben, sondern wurde durch einen mächtigen Zauber in eine Höhle unter das Kyffhäusergebirge versetzt. Dort sitzt er, gemeinsam mit seinen Getreuen, schlafend auf einem Thron und wartet auf seine Rückkehr.
Da das Ganze gerade unter den Deutschtümmlern recht beliebt ist und unsere Freunde von der AFD sogar jährlich ihr Parteitreffen im Kyffhäusergebirge abhalten, hat Barbarossa so ein Geschmäckle. Und dieses Geschmäckle wird in der Ausstellung leider kaum zum Thema gemacht. Aber man kann eben nicht alles haben.


















