Im April weilte Picasso schon fünfzig Jahre nicht mehr unter uns. Grund genug weltweit die Jubiläumsmaschine mit diversen Ausstellungen, Dokumentationen, Fachartikeln und Vorträgen über den Maler und Bildhauer anzuwerfen.
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Malen kann er, das will keiner der Jubelstimmen bestreiten. „Der Picasso, der wusste schon den Pinseln zu bedienen.“ Die Frage, die sich viele allerdings heute stellen, ist, ob er seinen anderen Pinsel vielleicht weniger unter Kontrolle hatte. War der feine Herr Künstler vielleicht sogar ein „Täter“.
Wie auch immer: Die Ausstellung in Münster kann diese Frage sicher nicht klären. Aber man kann selber an einer Klebewand bestimmen, ob er für den Besucher, die Besucherin nun „Genie und Schürzenjäger“ oder nur „Schürzenjäger“ war. Für das eigene Urteil bietet das Museum viele Fotos aus seinem Leben, von seinen dicken Häusern, seinem horrendem Reichtum, seinen zahlreichen Liebschaften, seinen Frauen, seinen leckeren Fischtellern und sie bietet natürlich auch viel Picasso-Kunst. Picasso und Stierkampf, Picasso und die Frauen, Picasso und das Essen.
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Am Ende ist „Celebrating Picasso“ auch ein wenig der Schlüssellochblick in das Schlafzimmer der Reichen und sogenannten Schönen oder schön gemachten. Das Problem am Schlüsselloch Spannen ist aber das man nie alles sieht. So bleibt man auch bei Celebrating Picasso am Ende genauso klug wie vorher.
Kritisch weiterlesen zum Beispiel in der TAZ:
https://taz.de/Zum-50-Todestag-von-Picasso/!5926618/
oder
etwas unkritischer auf der offiziellen Jubelseite:















