An einem sehr regnerischen Tag, einem Tag, wo wir eigentlich nicht das Bett verlassen sollten, einem Tag, wo sogar deine blauen Augen grau sind, an so einem Tag ist im DA Frühlingserwachen.
Abgesehen von dem traurigen Himmel, dem Tag da draußen und deinen grauen Augen, außer diesem ganzen Mist, ist im DA die Kunst am Erwachen.
Und alle so: „Hurra.“ Und einer so: „Zurecht?“
Spoiler: „Ja.“
Doch bevor die Kunst aus ihrem Winterschlaf erwacht, lässt Frau Doktor Schmidt die Historie auferstehen. „Geschichte hinterm Giebel“. Jahrhunderte lang beteten die Zisterzienserinnen im Kloster für sich und das arme Volk und der Pöbel spendete fleißig, damit er nicht so lange ins Fegefeuer musste. Erst Napoleon machte Schluss mit dem ganzen metaphysischen Schnickschnack. Aber nicht in ihren Herzen… Ich weiß das, ich habe Verwandtschaft in der Gegend.
Im großen Saal des DA werden folgend die neuen Stipendiat:innen vorgestellt. Es war nicht leicht: Gesucht wurden Kunstprojekte auf internationalem Niveau für den ländlichen Raum, und zwar nicht nur für die eigene Kunstblase sondern auch für die breite Öffentlichkeit (sprich: Mob, Masse, kleiner Mann oder Erika Mustermann), gesucht wurde die eierlegende Wollmilchsau oder hier sogar: Säue.
Wie auch immer: Es wurde keine Säue gefunden, sondern spannende Projekte, die jetzt über das Jahr ihre Fühler in die Region strecken.
Susanne von Bülow, Emmy Bergsma machen sich auf eine Reise ins Dickicht. Line Krom dagegen in den Staub. Olga Lilly Schulz-Ragipovic formt sich was aus Lehm und Erde und Catharina und Dieter Wagner gehen auf Spurensuche in den Köpfen der Menschen.
Abseits meiner Satire: Das DA ist ein wundervoller Ort, aber ÖPNV ist Fegefeuer.
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