Sortieren, unterteilen, beschriften, strukturieren. Nach Material, Art und Jahr. In Kartons, Tee- oder Postkisten. Gestapelt. Getürmt.
Ich will fragen, ob sie vor, während oder nach der Kunst schon sammelte, vergesse es aber wieder.
„Alle Dinge sind gleichbedeutend, gleich wichtig“, sagt sie in Bezug zu den Dingen.

An der Wand hängt die Fotografie einer bemalten Kaffeemaschine, sie taucht später in einem Katalog wieder auf.
Edeltraud hieß die erste Ausstellung, die ich von ihr mitbekam. Auf der Einladungskarte zwei mit Farbe bestrichene Bierflaschen. Ich habe die Karte noch. Sie hing lange an meinem Kühlschrank.
„Deine Installationen sind melancholisch“, sage ich. „Wie Stillleben. Dreidimensionale Stilleben.“


Eine Zeit hat sie gemalt. Auf Vorhang, aber auch Portrait. Malerei ist auch nur ein Teil der Rauminstallation. Fotografie, Malerei, Objekte. Alltagsgegenstände.
„Es war Romantik“, ein Katalog zu einer Ausstellung. Ich bleibe hängen. In dem Katalog finde ich Dinge wieder. Die Kaffeemaschine, ein Reh, Bierflaschen, Vorhänge.
Die Vorhänge in Kisten verwahrt, gestapelt, getürmt, beschriftet und dokumentiert.
Im Mai bespielt sie mit zwei Künstlerinnen einen Leerstand.
Sie wird Möbelhaus-Musterkatalog Zimmer auf die Wand malen. Wandmalerei also. 2002 hat sie das schon mal gemacht, sagt sie. Sie nimmt öfters Dinge wieder auf, dingt sie weiter.
“Oje, was habe ich getan“, heißt die Ausstellung im Leerstand.
Sortieren, unterteilen, beschriften, strukturieren. Nach Material, Art und Jahr. In Kartons, Tee- oder Postkisten. Gestapelt. Getürmt.
Ich will fragen, ob sie vor, während oder nach der Kunst sich schon für Lyrik interessierte, vergesse es aber leider wieder.

