24.04 – 02.06.2024 unplace. Gruppenausstellung Wewerka Pavillon
mit Lennart Haffner, Chu Chun Hsu, Zahraa Khanafer, Leon-Maxim Lindner, Malin Johanna Schlebusch, Helena Maeve Segin in Kooperation mit dem Künstler David Polzin.

Damals zur Schulzeit werkelten wir an einem großartigem Projekt – noch Jahre später erinnere ich mich gerne. Wir machten einen Soundwalk, sammelten also Klänge in der Stadt, filmten Passanten in s/w, immer schön von unten, vom Trottoir , das hatte so etwas hektisches, unterlegten das Ganze mit Zwölf-Ton-Musik und Goethes Farbenlehre.
Das war ein feines, abgefahrenes Ding, was wir da produzierten. Der Lehrer fand es super, verstanden hat er es aber genauso wenig wie unsere Mitschüler:innen. Das war aber egal: Das Ding war Kunst, soviel war klar.
Wie gesagt: Hat ne Menge Bock gemacht.
Im Wewerka ist gerade eine Ausstellung mit dem Titel „unplace“. Eine Gruppe Studierender von der Akademie plus Mann vom Fach (sprich: ein Künstler aus Berlin) überlegten in einem Praxissemester, was es mit dem Pavillon auf sich hat.
Ich denke: Hat ne Menge Bock gemacht.
Für Aussenstehende – dort: unsere Mitschüler:innen plus Lehrer, hier: die Studierenden plus Dozent – ist es allerdings meistens weniger spannend. Sie sehen Dinge, die scheinbar ne Menge Bock machten.
Vielleicht sagt irgendjemand noch: „Also ihr… da habt ihr euch aber eine Menge Arbeit mit diesem tollen Projekt gemacht.“ Das ist dann entweder der stellvertretende Bürgermeister, der im Wahljahr sich auch dem Thema Kultur und Bildung nicht verschließen will oder die Mutter, die zur Eröffnung auch noch ein Bananenbrot gebacken hat. „Lasst es euch schmecken, ihr Lieben“, sagt sie und beißt als Erste in das selbstgebackene Affenschnitzel.
Nein, das ist alles super: Bildung, Bananenbrot, Bürgermeister und Berliner. Aber als Publikumsausstellung funktioniert das genauso wenig wie unser Film damals als Kino-Blockbuster.
Aber es hat sicher ne Menge Bock gemacht. Und das ist ja auch wichtig, ne?





