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Helmut Dick & Matthias Schamp. BILDREIME

8.5-8.6 no cube

konzeptuelle Fotografie und mehr

Eigentlich sollte es hier um Dick & Schamp gehen und um die Kunst und Humor, also um eine Kunst wider dem Heiligem Bierernst .

Doch die hohen Wächter der Kunst muffelten: „Kunst und Humor? Das geht doch nicht.“

Wir erinnern uns an Jorge (Eco: Name der Rose):

“… aus diesem Buch könnte leicht der luziferische Funke aufspringen, der die ganze Welt in einen neuen Brand stecken würde, und dann würde das Lachen zu einer neuen Kunst, die selbst dem Prometheus noch unbekannt war: zur Kunst der Vernichtung von Angst!”

Oder vielleicht sogar an Jörg Immendorff? „Gute Kunst hat kein Verfallsdatum, ist also kein Joghurtbecher.“

Gute Kunst ist nicht zum Lachen und wer das falsch versteht, der hat auch schnell ein Verfallsdatum.

So kam es 1819 zum ersten Mord gegen einen Humoristen und Künstler. Es traf August von Kotzebue.

„Wir leben in lauter Holla! und Heda! Es soll immer drunter und drüber gehen und das ist deutsch! Auf den Gräbern der Nibelungen muss geturnt werden – und das ist deutsch!“ August von Kotzebue

Der Theologiestudent Karl Ludwig Sand hatte genug von er ganzen Löächerlichkleit und zog nach Mannheim, um den Herren Künstler den Garaus zu machen.

„Frei die Gewissen! Frei die Rede! Auf du mein deutsches Volk! Hasse, morde alle, die sich in frevler mutwilliger Gesinnung so sehr überheben, dass sie des Göttlichen in dir vergessen.“

Gegen soviel Scheiße sind wegen gewappnet. Timm Ulrichs hat sich aber schon vorbereitet auf den letzten Gang. Mit Humor. Auf seinem zukünftigem Grabstein schrieb er:

“Denken sie immer daran, mich zu vergessen! Timm Ulrichs.“

Kunst und Humor ist nicht totzukriegen. Auch wenn es gerade wieder unlustig aussieht.

“Wieviel Mann warn’s denn da?” “Ja, – zehn Mann – fast elf.” (Karl Valentin)

Im no cube sind es Zwei, fast Drei, und die Drei, also fast Vier, die können was. Was? Humor. Und? Ähh… Kunst.

Bitte gucken. Ist Humor. Ist Kunst.

PRESSETEXT NO CUBE. BILDREIME.

8. Mai 2024 bis 8. Juni

Der Amsterdamer Künstler Helmut Dick und der Bochumer Matthias Schamp sind nicht nur privat befreundet, sondern es gibt auch in ihren künstlerischen Arbeiten allerlei Überschneidungen. Anlass genug diese einmal in einer gemeinsamen Schau zu präsentieren. Schamp mit seiner Serie „Rahmengemäße Bildhandlungen“. Dick mit einer Auswahl seiner psychobotanischen Arbeiten aus der Reihe „Wiederaufforstung“.

Beide Serien verbindet ein konzeptueller Ansatz mittels dem innerbildliche Bezüge hergestellt werden – die beiden nennen es „Bildreime“ – die auf dem ersten Blick spielerisch leicht, jedoch bei näherer Betrachtung zunehmend befremdlich und verstörend einher kommen und eine subversive Wirkung entfalten.

In Münster sind die beiden Künstler keine Unbekannten. Dick durch wurde unter anderem 2022 als Gewinner des Kunstpreises der Stadt Münster für seinen Beitrag für ‘Kunst am Rand’ ausgezeichnet und Schamp u. a. als häufiger Gast in den Jahresausstellungen der Ateliergemeinschaft Schulstraße sowie durch Ausstellungen im Förderverein Aktuelle Kunst, cuba kultur und der Kunsthalle Münster.

Helmut Dick -BIO

Helmut Dick (born 1969, Germany) is a visual artist based in Bussum, close to Amsterdam. He works with a range of different disciplines such as sculpture and installation (often site-specific) performance, video and photography. Dick is a trained gardener and studied Fine Arts at the Sandberg Institute (Master degree) and the Gerrit Rietveld Academie (both Amsterdam). He got nominated for the Prix de Rome Netherlands 2003 in two categories and won the basic prize sculpture. His work has been shown internationally at expositions, festivals or in the public space. He made monumental works for among others the Ministry of Infrastructure and Environment in Leeuwarden (Netherlands), participated at the Biennale Krasj 4 in Ninove, (Belgium) and showed his work at the Photoforum Pasquart (Switzerland) and the Moscow International Film Festival (Russia). Beside his work as an artist he is an experienced teacher and commissioner currently working as senior lecturer at Amsterdam University of the Arts.

www.helmutdick.com

Matthias Schamp – VITA

1964 geboren, aufgewachsen in Krefeld, seit 1991 Arbeit als Künstler und Autor Einzel- und Gruppenausstellungen, Aktionen und Projekte im In- und Ausland u. a.: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Kunstmuseum Mülheim/Ruhr, Kunstmuseum Ahlen, Goethe Institut Litauen, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Cermodern Ankara, Kunstverein Siegen, Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld, Kunstverein Dortmund, Ludwig Forum für internationale Kunst Aachen, Kunstmuseum Bochum, Marburger Kunstverein, Museum Haus Lange Krefeld.

Werke in öffentlichen Sammlungen: Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Städtische Museen Heilbronn, Artists for Tichy – Tichy for Artists/Tichy Ocean Foundation Zürich Diverse Lehraufträge (Bauhaus-Universität Weimar, TU Berlin – Institut für Architektur, Evangelische Hochschule RWL, Universität zu Köln) Preise und Stipendien u. a. Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben, Arbeitsstipendium der Filmstiftung NRW, Transfer-Stipendium des Landes NRW, CityArtists NRW Betreiber der Pommesbude und alltagsarchäologischen Spielstätte Der Mythos-Grill Schöpfer der Serie Schlechte Verstecke im Satiremagazin Titanic (2000-2004); zahlreiche Buchveröffentlichungen, u. a. Hirntreiben.EEG, ein Cyber-Western-Roman, Wien; Alltagsarchäologische Analogobjekte, Essay, Heilbronn; Das partizipative Geflecht, Comic, Gravenhorst, (mit G. Geister); zwei Hörspiele im WDR Der Aufstand in den Sinnscheiße-Bergwerken und Die Invasion der Inversen.

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