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George Brecht. Three Void Stones. (verbliebener Stein: Äußerer Schlossgarten, Höhe Edith-Stein-Straße). Skulptur-Projekte 1987.

1987. Berlin feiert sich und seine 750 Jahre, Thomas Gottschalk moderiert das erste Mal „Wetten dass…“ und Mathias Rust landet mit einer Cessna auf dem Roten Platz in Moskau.

Während die Welt sich auf auf das Ende des Kalten Krieges vorbereitet (Wir nennen es gute Zeiten), entdeckt George Brecht im Schlossgarten einen Findling und lässt das Wort „VOID“, also „Leere“, eingravieren (zwei weitere Findlinge werden im Laufe des Projekts graviert).

Und alle rufen: „Guck mal, der George Brecht. Er dachte sicher an das Herz Sutra der Prajnaparamita. Er ist ein kleiner ZEN Buddhist.“
Denn wisse: Bodhisattva Avalokiteshvara versenkte sich tief in Prajnaparamita und erkannte, dass die Fünf Skandhas alle leer sind. So überwand er Mühsal und Pein.

„Oh, Meister Shari, Form ist nicht verschieden von Leere, Leere ist nicht verschieden von Form. Daher ist Körper Leere und Leere ist Körper. Ebenso verhält es sich mit Gefühl, Vorstellung, Wille und Wahrnehmung.“

„Oh, Meister Shari, alle Dharmas sind leer. Ohne Entstehen und ohne Vergehen; ohne Schmutz und ohne Reinheit; ohne Zunahme und ohne Abnahme.“

1987. Michail Gorbatschow kündigt die als Perestroika bekannt gewordenen Reformen in der UdSSR an. Robert Budd Dwyer, Leiter der Finanzbehörde Pennsylvanias, schießt sich vor laufenden Kameras mit einer Pistole in den Mund.


Form ist nicht verschieden von Leere, Leere ist nicht verschieden von Form.

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