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Schwarze Moderne – Afrika und die Avantgarde

An einem typischen Sonntag in Münster (alle Glocken läuten, es regnet und auf Grund einer Pandemie ist das Leben recht langweilig) kam eine kleine Gruppe von Menschen auf die Idee, mal wieder ins Museum zu gehen.

Man sagt: „Touristischer Höhepunkt einer jeden Münster Reise ist – neben frischem gezapften Pinkus Bier – das Picasso Museum, und dort gibt es gerade auch Frisches zu sehen. Eine neue Ausstellung nämlich.

Schwarze Moderne – Afrika und die Avantgarde. Noch bis zum 1. Mai kann der Kunstinteressierte und seine Frau, die Kunstliebhaberin und ihr Mann noch die künstlerische Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts in ihrer Auseinandersetzung mit der indigenen Kunst Afrikas beäugeln, gucken, ob es Einfluß und Auseinandersetzung gab.

Achtung Spoiler! Es gab Einfluß.

Picasso, Léger, Man Ray und Matisse fanden afrikanische Kunst prima. So prima, dass sich typische Motive in ihren Arbeiten wiederfinden.

Dann ich ja alles in Ordnung, oder?

Na, nicht ganz. Neben der Klassischen Moderne Europas (Picasso und Co.) und afrikanischer Volkskunst (Masken und Co.) zeigt das Museum auch Positionen zeitgenössischer schwarzer Gegenwartskunst. Die schwarzen Künstler*innen – bei dem Schreiber dieser Zeilen blieben vor allem die Bilder Chéri Samba hängen – reflektieren in ihrer Kunst eben auch, dass man als afrikanischer, indigener Künstler immer noch etwas weiter springen muss, als die europäischen oder amerikanischen Kollegen um auf dem Markt der Eitelkeiten aufzufallen.

Das ist nicht gut, oder?

Ne, das ist nicht gut. Aber Realität. Um so wichtiger, dass Galerien und Museen ihre Räume auch für Kunst öffnen, die nicht aus den typischen Werkstätten unserer Moderne und Spätmoderne stammen. Vielleicht wird es dann irgendwann gut? Aber: Der Autor (übrigens ein weißer, alter, dicker, rauchender, verwöhnter Mann) ist pessimistisch, wobei Pessimismus ja auch die typische Haltung von weißen, alten, dicken, rauchenden, verwöhnten Männern ist.

(Parallel zur Ausstellung „Schwarze Moderne – Afrika und die Avantgarde“ bietet das Museum noch „Picasso – Die Schönen und das Biest“. 40 Grafiken aus der Sammlung des Picasso-Museum, in denen der Mythos des Minotaurus in der Kunst Pablo Picassos im Zentrum stehen.)

Weitere Infos zur Ausstellung, Preise, Flyer, Hintergründe auf der Seite des Museums. Lümmel haben keinen Zutritt!

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