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18.11.-23.12. fou foto 2023. yesterday`s feelings. cuba Foyer.

Am Samstag eröffnete „fou foto 2023“ im cuba. An die gemeinsame Ausstellung 2013 erinnere ich mich. Spannend zu sehen, wie sich Dinge entwickelt haben.

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Killy Me Softshell

4.11–3.12 Konstitutiv der Möglichkeiten. Killy Me Softshell. FAK – Förderverein Aktuelle Kunst

Ihre Artefakte heißen Eiermann & Pille, Vasektomie im Wartezimmer oder Sprechstunde. Es geht also um die Abteilung Gesundheit in der Rauminstallation der beiden Künstlerinnen aus Düsseldorf.

Guckt der oder die Neugierige vorher mal, was bisher im Kunstkosmos über das Konstitutiv der Möglichkeiten geschrieben wurde, liegen die Erwartungen hoch.

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Nackt. Nude. Wenn der Schlüpfer zum Problem wird.

10.11-14.04. Nudes. LWL-Museum für Kunst und Kultur.

Nackt. Nude. Meine erstes Posting wurde wieder gelöscht. Es war zu … nackt. 2023 ist nicht 1993. Vor dreißig Jahren fühlte sich nackt anders an. Mehr in Ordnung. Aber 2023 ist nicht das nackte 1993.

„Weißt du noch, als wir damals nach der Sputte zum Kanal fuhren und betrunken bei Mondschein schwammen?“

„Nackt?“

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28.10 – 28.1. RADAR: Hafiza Qasimi. „Courage to Live“. Westfälischer Kunstverein.

Dieses Mal hat der Westfälische Kunstverein und das LWL Museum für Kunst und Kultur Hafiza Qasimi auf dem RADAR. „Radar“ steht dabei seit 2015 für die Sichtung anregender – sprich spannender Kunstproduktionen. So ungefähr die eigene Beschreibung.

Die Afghanin Hafiza Qasimi floh letztes Jahr aus ihrer Heimat. Als Frau, als Künstlerin, als Mensch konnte sie in ihrem Land nicht mehr länger leben. So wichtig ihr Thema.

So schlimm auch, dass die Themen nur noch kurze Halbwertzeit haben. Täglich neue Krisen, Kriege, Sorgen, Ängste, Abstiege. Die Augen weit aufgerissen, im Panikmodus durch den Alltag. So weit so unnormal. Ne normal.

Ich kann verstehen, dass viele abschalten. So weit so normal. Ne, unnormal.

Aber klar: Auch kacke dieses Wegschauen, aus- oder umschalten. Die CDU empfiehlt: Abkommen mit Drittländern. Wegschicken. Geht auch. Natürlich alles im Rahmen (der sagen wir „Menschenrechte“)

Das hat hier nichts zu suchen. Tagespolitik und Kunst. Aber die Kunst hat angefangen. Trotz der kurzen Halbwertzeit. Es ist schwer still zu bleiben. Auch nicht gut.

Den Saaltext von Marianne Wagner LINK in Bio.

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Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fertig ist das Mirógesicht.

30.9-21.1 Tàpies/Miró – Welt auf Papier. Kunstmuseum Pablo Picasso.

Freitag, 27. Oktober. 16 Uhr. Ich bin im Picasso Museum. Man zeigt u.a. Miró. Woran denken Sie, wenn Sie „Miró“ hören? Also neben Künstler und Kunst? Vielleicht an Italienische Eisdielen? Oder Zahnarztpraxen-Wartezimmer? Oder an die dunklen Flure der örtlichen Verwaltung? Miró Kunstdrucke neben Nummernautomaten neben Yucca-Palmen neben eingefallenen Menschen, die warten, hoffen, beten, trauern?

Armer Miró. Heute hat sich schon viel in den Wartezimmer getan (keine Miró-Kunstdrucke). Aber wenn sich erst einmal eine Vorstellung gebildet hat, wird es schwer den Kahn umzudrehen, das Schiff umzubenennen. Wenn das Sein erst einmal das Bewusstsein so richtig bestimmt hat, kann das Bewusstsein schön still bleiben.

Also: Miró-Kunstdrucke haben mir vielleicht für immer Miró Papier-Arbeiten verleidet? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Dabei ahne ich, dass ich mich mit meinem Miró irre. Miró ist mehr als Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fertig ist das Mondgesicht. Ein bisschen brauche ich aber noch für meinen Miró. Aber dann, dann kauf mir ne Tasse. Wenigstens.

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How Do You Want to Feel Today? Kein Ahnung.

15.10-12.11. Marie Heleen Samrotzki.How Do You Want to Feel Today? Stadthausgalerie.

Donnerstag, 19. Oktober 15 Uhr. Stadthausgalerie Münster. Ein grünes Licht blendet mich.

Die Kunsthalle zeigt an ihrem neuen innerstädtischen Außenposten die Ausstellung How Do You Want to Feel von Marie Heleen Samrotzki.

Ein großes weißes Plakat im Eingangsbereich erklärt: „In How Do You Want to Feel Today? vermischen sich Körper, Text und Sound zu einer raumgreifenden Komposition aus Trance, Hörsturz, Meeresrauschen.“ Mehrere große Monitore zeigen Personen, die Übungen machen. Zuerst vermutet ich, dass das was für Seele, Geist, Gesundheit ist.

Ein grünes Licht blendet mich.

Auf einem großen, weißen Plakat lese ich später, sie machen in abstrahierter Form-, Alltag-, Arbeits-, Konsum-, und Healing-Bewegungen. Auch gut.

Aus einem Boxenturm, den man eher auf einem Festival erwartet, kommt Experimentelles, Geräusche, Stimmen. Der Turm beschallt die Stadthausgalerie, aber vor allem eine Tanzfläche mit Münster-Logo, die durch vier Traversen, wie du sie aus dem Club- und Konzertalltag kennst, eingezäunt wird. Das große weiße Plakat sagt: Der Sound regt „eher zum Herausrennen als zum Verweilen an.“

Das ist richtig, denke ich und gucke mitleidig auf einem Mitarbeiter der Ausstellung. Er sitzt in einer Ecke auf einem Stuhl und guckt auf die gegenüberliegende Wand. Es ist ein sehr trauriges Bild. Ich überlege, ob ich etwas zu ihm sagen soll, entscheide mich dann aber doch dagegen.

An der Tür liegt ein Karton mit einem Zine, Es sind die Texte, die durch den Boxenturm, schallern. Das große weiße Plakat sagt: Es sind Textfragmente, Aussagen einer Sicherheitsfirma, Textstellen aus Douglas Coplands Roman Generation X, Zeilen der Künstlerin.

Ein grünes Licht blendet mich.

Ohne mein großes weißes Plakat hätte ich mit der Ausstellung wenig anfangen können. Ohne Kontext wird es schwer. So auch…

Ein grünes Licht blendet mich.

Aber nicht doof schwer. Tatsächlich habe ich was ganz anderes erwartet. Mehr subjektive Betroffenheit. Die sehe ich dann aber gar nicht. Ein grünes Licht blendet mich. Es gehört einer Sicherheitsfirma, die uns 24/7 im Auge hat. Sie sehen dich. Ja, Ich finds geil. Oder geilo. Aber … ich bin auch geblendet.

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Wagners Wulf.

Einmal bin ich Paul Wulf begegnet. Es war der 23. Dezember. Ein Nachbar, ein guter Nachbar feierte bei sich zu Hause in seinen Geburtstag. Das war sehr lustig. Wegen Jesus und Weihnachten und weil der Nachbar ein politisch, sehr aktiver Anarchist war und immer noch ist. 


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Kirschsäule. Thomas Schütte. Harsewinkleplatz. Skulptur Projekte 1987.

Thomas Schütte ist ein sehr bekannter Künstler. Nicht nur in Deutschland. Aber vor allem. 2023 erschien über Schütte eine Doku im Kino, „Thomas Schütte – Ich bin nicht allein“. Die Regisseurin hat erst Gerhard Richter, seinen Lehrer, und jetzt ihn filmisch portraitiert.

„Thomas Schütte ist einer der renommiertesten Künstler Deutschlands. Seine Werke beschäftigen sich mit den zahlreichen Facetten des menschlichen Lebens und sind weltweit verteilt. Eines seiner Kunstwerke schaffte es im Jahr 2007 an den vierten Pfeiler des Londoner Trafalgar Squares. Die Filmemacherin Corinna Belz begleitet den Künstler und gibt einen tiefen Einblick in sein Leben und seine Arbeitsweise.“

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Applaus, Applaus.

Esra Ersen. A Possible History. LWL-Museums / Lichthof.

Eine Ausstellung der Preisträgerin des „Konrad-von-Soest-Preis 2023“.
31.8. – 10.3.24

„Applaus, Applaus.“ Der mit viel Gold ausgezeichnete Konrad-von-Soest-Preis 2023 geht an die in Berlin arbeitende Künstlerin Esra Ersen.

Innerhalb der politisch und konzeptualistisch orientierten jungen türkischen Kunstszene zählt Esra Ersen als wichtige Repräsentantin. 1970 in Ankara geboren, studierte sie in Istanbul und Nantes. 2019 wurde sie mit einem Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo ausgezeichnet.

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Offene Ateliers 2023 im FAK

Es ist Samstagnachmittag, kurz nach 15 Uhr und ich bin einer der Ersten, der heute einen neugierigen Blick in die Ateliers wirft. Verschlafenen Künstler:innen schauen teilweise neugierig zurück. „Hallo, möchtest du einen Kaffee?“ Nein. „Magst du eine Waffel?“ Nein, ich will keine Waffel. Alle sind sehr nett. Eine Frau ruft aus einem Atelier, dass ich dort mal schauen muss. Ich grinse nur doof zurück. Nein.

Im Keller ist weniger los als oben, also niemand. Im Keller läuft „Keine Angst für alle“ von Sarah Kramer. Monobloc Plastikstühle dienen als Kinosessel. Eine Lichterketten versprüht Wärme. Es ist ein wenig dunkel. Ich stolper über eine Stolperstelle, kriege Angst und versuche zurück ans Tageslicht zu kommen, unterdrücke meine Panik. Ich… also den Film habe ich leider nicht gesehen.

Oben schauen mich verschlafenen Künstler:innen teilweise neugierig an. „Möchtest du einen Kaffee?“ Nein. „Eine Waffel?“ Wieso eigentlich nicht. Gestern Abend zur Eröffnung blieb man auf ein Bier, jetzt auf eine Waffel. „Ich bin mittlerweile auch mehr Waffel“, sage ich und ernte seltsame Blicke.

Daneben ernte ich ein paar Einblicke: Trude Neuhaus hat ein größeres Atelier und Willi Kramer lässt Ballons steigen. Hyun-Gyoung Kim zeigt Nasenwürmer und Anke Gollub beweist anhand von Bleistiftstiftstrichen, dass das Ganze mehr ist als seine Teile. Monir Nikouzinat Monfared vernetzt und Georg Hartungs Plastiksoldatenmännchen erinnern und und und…

Ich bin nur kurz da. Eigentlich weniger als ein Blick. Ein paar Einblicke, dann muss ich weiter. Längst nicht alles gesehen. Es ist Samstagnachmittag, kurz nach 15 Uhr. Immer noch.

p.s. Über die Kunst kein Wort verloren. Sie ist natürlich Hauptperson, nicht in diesem Text, aber in der Fresnostraße 8 überhaupt, und sie ist dort auch eine sehr vielfältig, spannende Person. Aber das ist ein anderer Text.